Projektbeschreibung:

1. PROJEKT TUZLA

Die Unterzeichnung des Friedensvertrags im Dezember 1995 setzte dem seit Frühjahr 1992 in Bosnien-Herzegowina wütenden Krieg ein Ende. Über drei Jahre dauerte der Bürgerkrieg zwischen den verfeindeten ethnischen Gruppen Serben, Kroaten und Bosnier, der seit der Unabhängigkeitserklärung von Bosnien-Herzegowina und dem Austritt aus dem Staat Jugoslawien den Balkan erschütterte. 3,5 Millionen Menschen machte er zu Flüchtlingen und Vertriebenen. Die schrecklichen Bilder und Nachrichten dieses Vernichtungskriegs - ethnische Säuberungen, Vergewaltigungen, Massenmorde und Zerstörungen - sind mittlerweile aus den Medien verschwunden. Der Wiederaufbau des Landes und die Herstellung der öffentlichen Ordnung dauern jedoch noch an. Die bosnische Stadt Tuzla liegt im Nordosten von Bosnien-Herzegowina.Von 1997 - 2001 unterstützte People in Motion dort eine Grundschule und ein Frauen-Therapiezentrum, das sich um die psychologische Betreuung von Kriegsopfern kümmerte. In Deutschland sammelten wir vorwiegend Sachspenden: Schulmaterial für die Grundschule, Hygieneartikel und Handarbeitsmaterial für das Frauenzentrum. Dank der Kooperation mit den in Tuzla stationierten amerikanischen SFOR-Einheiten gingen insgesamt 6 Transporte mit sortierten und in Kisten verpackten Hilfsgütern via Postflugzeug des amerikanischen Militärs von Deutschland aus transportkostenfrei direkt nach Tuzla und wurden vor Ort verteilt.

2. PROJEKT SREBRENICA

Srebrenica liegt im Osten Bosniens. Bosnienkrieg 1992: Durch die Offensive serbischer Truppen seit April 1992 waren die bosnischen Städte Sarajevo, Bihac, Gorazde, Zepa und Srebrenica eingekesselt worden. Unter dem Eindruck schwerer Völkermordverbrechen durch serbische Einheiten stellten die Vereinten Nationen diese Städte unter ihren Schutz. In diesen Schutzzonen stationierten sie kleine Einheiten von Blauhelmsoldaten und entwaffneten Angehörige der bosnischen Regierungsarmee. In Srebrenica und seinen Vororten lebten seit 1993 etwa 40 000 muslimische Bosnier, darunter Tausende von Flüchtlinge und Vertriebene aus anderen Städten und Dörfern der Region. Im Am 11. Juli 1995 war die muslimische Enklave von serbischen Einheiten überrannt worden, während sich die zum Schutz der Bevölkerung stationierten niederländischen UNPROFOR-Soldaten zurückzogen. Unmittelbar danach wurden Tausende von muslimischen Männern erschossen - von 7.000 Toten ist die Rede, die Zahl jedoch umstritten. Im Frühjahr 1995 wurden etwa 8000 Männer aus Srebrenica umgebracht. Sie hinterließen doppelt so viele Kinder und Frauen. Organisiert wurde ein Transport an Winterkleidung für Frauen und Kinder nach Srebrenica. Weiterhin wurde von Sadbera Fetovic ein Projekt vorgestellt, Hühner, Schafe und Ziegen für die Frauen von Srebrenica zu kaufen. Durch den Erlös des Verkaufs von Eiern, Käse und Milch soll diesen Frauen die Möglichkeit gegeben werden, einen Unterhalt zu verdienen. Gorazde: Über 5000 Menschen starben in Gorazde in den Kriegsjahren 1992 - 1995. Aufgrund ihrer Lage, mitten im serbischen Teil Bosniens, suchten 25 000 Flüchtlinge Schutz in der Stadt. Zeitweise waren über 70 000 Menschen, ohne ausreichende Versorgung, ohne Wasser und Energie den Angriffen der serbischen Truppen schutzlosen ausgeliefert. Es wurde im Juni 2003 eine Frauengruppe gebildet, in der Frauen gemeinsam alltägliche Probleme und Lebensaufgaben bewältigen. Diese Frauen werden unterstützt, in dem ihnen Materialien für Handarbeit und Geräte wie Nähmaschinen zur Verfügung gestellt werden. Die Frauen können ihre Produkte verkaufen oder für ihre eigenen Zwecke gebrauchen.

3. Kontakt zum Projekt

Projekt Srebrenica:

Vorgestellt wurde uns das Projekt am 1. Juli 2003 von Sadbera Fetovic aus Frankfurt , die seit mehreren Jahren Projekte in Bosnien leitet und unterstützt. Zwei Mitglieder lernten Frau Fetovic bei ihrer Bosnienreise 2001 kennen. Reisebericht Bosnienreise

Verwendung der Spenden

Projekt Srebrenica:

Juli 2003:   46 Kisten, vor allem mit Winterkleidung, wurden von People in Motion für den Transport nach Srebrenica gepackt:

Juli 2004:   2000,- Euro und weitere Pakete mit Kleidung und vor allem elektrische Nähmaschinen werden von der bosnischen Hilfsorganisation Sadaka nach Bosnien gebracht.