Projektland: 
Marokko
Projektort:  
Sefrou
Unterstützung: im Jahr 1997

                                

Projektbeschreibung:

 

Krankenbetten in Wuppertal verladen

Unsere erster medizinischer Hilfstransport hatte seinen Ausgangspunkt in einer großen Fabrik. Dort lagerten in einem staubigen Raum Krankenbetten über Krankenbetten aus Edelstahl und hofften auf eine bessere Zukunft. Ein Krankenhaus in der Gegend um Wupperthal mußte einen Teil seines Bettenbestandes abbauen und hatten daher seine ausgemusterte aber denoch tadellose Ausrüstung in der alten Fabrikhalle zwischengeparkt.

 

 

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Durch unseren Besuch in Marokko und den Gesprächen mit dem Gesundheitsamt in Sefrou wussten wir, daß die dortigen Behörden dringenden Bedarf an geeignetem medizinischen Inventar haben. Innerhalb kürzester Zeit wurde daher von People in Motion ein Hilftransport nach Sefrou organisiert.

In einem Autokorso sind zahlreiche unserer Mitglieder nach Wupperthal gefahren, um einen großen Überseecontainer mit den Krankenliegen zu bestücken. Mit dabei hatten wir eine komplette Wagenladung Bettwäsche, die uns von Bürgern von Alzenau und Umgebung gespendet wurde.

 

1997_Bettwaesche_fuer_Wuppertal.jpg

In marokkanischen Krankenhäusern ist es leider noch immer teilweise üblich, daß die Patienten ihre eigene Bettwäsche mitbringen. Den Behörden fehlt das Geld für einen adäquaten Bestand - wer sein eigenes Bettzeug vergißt oder gar keines besitzt, muß auf den alten Matratzen schlafen. Dies ist hygienisch eine Katastrophe...

Auf einfachem Wege kann also auch hier wieder geholfen werden. Ein ganzer VW Kleinbus voller Bettwäsche (und der war nach dem Beladen wirklich randvoll) passte zwischen die Betten in den Container.

 

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Ziel ist die Stadt Sefrou in Marokko

Bei unserem Besuch in Marokko haben wir mit dem Gesundheitsministerium der Provinz Sefrou (nahe bei Fés) Kontakt aufgenommen. Schon 1996 reifte die Idee einer Unterstützung der Region mit medizinischen Geräten. Ein Jahr später haben wir die oben gezeigten Krankenbetten nach Sefrou geschickt.

Die medizinische Versorgung in Marokko ist für afrikanische Verhältnisse durchaus überdurchschnittlich. Denoch überkommt einem Europäer ein Schauer, wenn er zum Beispiel die Bilder der kleinen Krankenstation in BirTamTam sieht. Die Krankenstation übernimmt die medizinische Versorgung für knapp 30 Dörfer in der Umgebung.

Leider liegen uns keine Fotos des Krankenhauses in Sefrou vor. Wir haben es selbst nicht besucht, sondern haben den Hilfstransport in Absprache mit der Regierung organisiert. Die Regierung hat leider unserer Bitte um eine ausführliche Dokumentation der neuen Verwendung für die Betten nicht entsprochen. Zwei unserer Vereinsmitglieder haben jedoch bei einer privaten Reise in den Sudan das Krankenhaus in Sefrou besuchen und den korrekten Empfang der Betten überprüfen können.

Interessant war für uns ein kleines Detail: In arabischen Staaten ist das Thema Familienplanung und Aufklärung ein Tabuthema. Marokko ist in dieser Hinsicht eine große Ausnahme. In den meisten Apotheken des Landes werden Verhütungsmittel kostenlos an die Bevölkerung ausgegeben. Selbst die kleine Krankenstation in BirTamTam bietet vor allem Frauen Beratungen zu diesem Thema an.